Anwendungsgebiet

Luft- und Winddichtheit

Untersuchung der Luft- und Winddichtheit ...

... in der Baubranche seit vielen Jahren als „BlowerDoor-Test“ bekannt, hat im Bauwesen die Funktion, einen vordefinierten Grad der Luftdichtheit der zu prüfenden Gebäudehülle auf Einhaltung zu überprüfen. Wenn dieser Grad vom Gebäude eingehalten wird, gibt es ein Zertifikat über die bestandene Prüfung der Luftdichtheit, wird er nicht eingehalten, gilt das als erwiesener Mangel, der behoben werden muss. Kleine Besonderheit: der o.g. Begriff ist irreführend, weil das BlowerDoor-System nur die Luftdichtheit, nicht aber die Winddichtheit zu prüfen in der Lage ist. Sicheren Untersuchungen der Winddichtheit einer Gebäudehülle sind nur in der Kombination aus BlowerDoor-Einsatz (in der Unterdruckphase) mit thermografischen Untersuchungen (innerhalb der Gebäudehülle) möglich.

Durch undichte Anschlußbereiche könnte kühle Außenluft in das Gebäude gelangen, energieverschwendend, jedoch ungefährlich! Aber: durch eben diese Bereiche kann ebenso erwärmte Raumluft nach außen gelangen. Ärgerlich, energieverschwendend, aber gefährlich, denn auf ihrem Weg nach draußen kühlt diese Luft ab: Da mit sinkender Temperatur auch die Fähigkeit der Feuchtigkeitsaufnahme sinkt, fällt Kondenswasser aus.
Wo? An der gefährlichsten, sensibelsten Stelle, die Ihr Haus dafür zu bieten hat: in der Wärmedämmung. Hier eingetretene Feuchtigkeit wird aus der Wärmedämmung nicht wieder abgeführt.

Die Zeitbombe tickt: Bei feuchter Wärmedämmung nimmt das Dämmverhalten ab. Je weiter diese Entwicklung geht, desto kühler werden die Innenwandbereiche. Nach einiger Zeit (kann schon mal die Gewährleistungsfrist "überrunden") ist die Katastrophe da. Sie hat auch einen Namen: Taupunkt-Unterschreitung.

Das Wärmedämmverhalten der Außenwand ist so stark reduziert, daß sich auch trotzt gewissenhaftester Beheizung und Lüftung ständig weiteres Kondensat auf der Innenwandoberfläche absetzt.

Diese Entwicklungen kann durchaus als Chaos oder Gau für's Haus bezeichnet werden: Feuchtigkeitsbildung auf den inneren Wandoberflächen, Schimmelbildung, Pilzsporen sind auf der Anreise, ... und Schwamm, manchmal der Todesstoß für die Immobilie.

Das können wir frühzeitig verhindern.

Wir führen in Ihrem Haus das Druckdifferenz-Verfahren, bekannt auch als BlowerDoor-Verfahren, in Kombination mit thermografischen Messungen durch.

Das heißt: mit Hilfe der BlowerDoor, einem starken Ventilator in einer luftdichten Folie, eingesetzt in die Tür- oder Fensterzarge des Hauses. Die BlowerDoor erzeugt einen definierten Luftunterdruck in der Gebäudehülle, der eine Windbeaufschlagung von ca. Windstärke 5 (aus allen Richtungen!) simuliert. Durch vorhandene Leckagen strömt kühle Außenluft ins Gebäudeinnere, um dem Unterdruck entgegenzuwirken. Die kühle einströmende Luft wird durch die Thermografie überall dort als Außenluft identifiziert, wo sie Innenwandoberflächen abkühlt.

Abkühlen der Innenwandoberfläche kann drei Gründe haben:
  • die nachströmende Luft streicht über Wandoberflächen: die Ursache: beeinträchtigte Luftdichtheit
  • sie streicht durch Dämmung, Zwischenwände und Decken und kühlt die Oberfläche indirekt: die Ursache: beeinträchtigte Winddichtheit
  • trotzt intakter Luft- und Winddichtheit: die Ursache: beeinträchtigtes Wärmedämmverhalten

Thermografische Untersuchung: Kaltlufteintritt

Kaltlufteintritt

Wenn Türblatt und Rahmen nicht vollständig schließen, sieht das niemand – bei fehlender Luftbewegung. Windbelastung verursacht aber Zugerscheinungen, wie in diesem Fall: kalte Außenluft strömt durch Undichtheiten in den Raum. Im Umkehrschluss können große Mengen erwärmter Raumluft nach außen entweichen. Wir imitieren Windstärke 5 von allen Seiten auf das Gebäude durch Aufbau von Luftunterdruck im Gebäude. Kaltluft von außen versucht nachzuströmen, um den Luftdruck wieder auszugleichen. Abhilfe: Dichtungen erneuern und Türblatt neu einstellen.

Thermografische Untersuchung: nicht winddicht

nicht winddicht

Luftdichtheit bezeichnet direkte Undichtheiten zwischen innen und außen, die auch Zugerscheinungen verursachen.

Hier aber ist die Winddichtheit stark eingeschränkt: Kaltluft von außen gelangt nicht in den Innenraum, sondern durchströmt Zwischendecken und Zwischenwände: zeitversetzt kühlen auch die raumseitigen Bauteiloberflächen ab.

Abhilfe: versuchen, die Lufteintrittsposition außen zu ermitteln.

Ergebnis der Thermografische Untersuchung

hier zieht’s

Der Hausflur ist manchmal „etwas fußkalt“

Wenn Windbelastung auf der Eingangstür steht, kann Kaltluft durch undichte Abschlüsse meterweit über den Fußboden streifen. Wenn dann Fenster oder Türen auf der gegenüber liegenden Gebäudeseite ebenfalls undicht sind, strömt dort Warmluft nach außen – um den entstehenden Luftüberdruck im Gebäude wieder auszugleichen.

Abhilfe: Dichtungen erneuern, Türblatt neu einstellen lassen.

Thermografische Untersuchung: Kaltluft streift von außen über den Fußboden

so geht fußkalt

Holzfußboden im Altbau unter getäfelten Verkleidungen unter den Fenstern können traumhaft gut aussehen.

Albtraumhaft sind jedoch die Effekte, die Thermografie bei Luftunterdruck sichtbar macht: entlang der Holzbohlen streift Kaltluft von außen über den Fußboden – häufig im ganzen Raum als unangenehme Zugerscheinung zu spüren.

Abhilfe: massives Abdichten der Anschlüsse Fußboden/Verkleidung.